Carlos Slim steht vor den Toren! Das hat jetzt auch die FSG-Mehrheit in der Personalvertretung begriffen! Die langjährige (!) Forderung der FCG, die Sperrminorität von 25% + 1 Aktie in den ÖIAG-Statuten zu verankern, ist jetzt tatsächlich offizielle PV-Position. Es wurde auch Zeit, denn die Zeichen an der Wand sind nicht mehr zu übersehen.
So günstig wie jetzt ist die Gelegenheit nie mehr. Die Handschrift Slims – mit Ronnie Pecik im Telekom-Aufsichtsrat – wird deutlicher: Druck auf die Geschäftsleitung, in den SO-europäischen Raum zu expandieren. Druck, das alles durch eine Kapitalerhöhung zu finanzieren. Druck auf die Republik, dabei mitzuziehen – mit der Option, ihre Aktien zu übernehmen. Das würde eine 30%-Mehrheit bedeuten, bei der Slim nach EU-Recht ein Übernahmeangebot legen müsste. Das wiederum käme ihm zum jetzigen Zeitpunkt sehr gelegen: Erstens müsste er (nach einem Jahr) nicht mehr den Einstiegskurs bezahlen, zweitens ist die TA-Aktie derzeit ein Schnäppchen und drittens schwimmt er offensichtlich in Geld.
Was steht für uns auf dem Spiel?
Dass die A1Telekom als „Cash-Cow“ benützt wird, pfeifen die Spatzen von den Dächern.
Bereits jetzt
- findet nur mehr eine eingeschränkte Wartung und Instandhaltung der Netzes satt
- werden Investitionen in die Infrastruktur nur mehr im urbanen Bereich getätigt
- findet ein kontinuierlicher Personalabbau, v.a. der Fachleute statt
Diese Management-Strategien würden sich vermutlich verschärfen!
Nicht weniger dramatisch ist die Situation für die Republik Österreich:
Ein Verlust der Sperrminorität bedeutet
- Österreich wäre der einzige Staat in der EU, der NICHT das Sagen in seinem Telekommunikationsnetz hat
- Österreich trägt alle Risiken einer Infrastrukturverschlechterung (siehe Eisenbahn in Großbritannien!)
- Österreich kann die Datensicherheit nicht mehr unmittelbar beeinflussen, geschweige denn garantieren.
- Die Folgen für die Standortsicherheit von Internationalen Betrieben – Stichwort: Betriebsspionage – sind unabsehbar!
Wie man seine Kerninteressen schützt, zeigen die Niederlande: Über eine Optionenregelung blockiert die Stiftung des Telekom-Konzerns KPN die – wie sie sagt „feindliche“ – Übernahme durch die America Movil. Sie vertritt die Interessen der KPN-Besitzer, Mitarbeiter und Kunden (www.tagesschau.de)
Wir von der FCG fordern daher:
- sofortige Kontaktaufnahme mit den Regierungsvertretern
- keine billigen Wahlkampftricks auf dem Rücken der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
- klare Aussagen und klare Vorgangsweisen der Verantwortlichen mit dem Ziel
- die Sperrminorität von 25%+1 Aktie zu halten!
Herzlichst Euer
Gottfried Zehetleitner
PS: BM Mikl-Leitner wird sich in den nächsten Tagen zu Wort melden, hoffentlich im Sinne unserer Forderungen. Auf alle Fälle: Wir bleiben dran!