Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen!
Dass die Covid19-Krise die Dynamik der Digitalisierung enorm beschleunigt hat, das konnten wir in den letzten 10 Wochen hautnah miterleben. Atemberaubend, was – unter dramatisch geänderten Rahmenbedingungen – auf einmal möglich sein musste und tatsächlich möglich war!  Und mit einem Mal stand ein Arbeitsmodell im Mittelpunkt – das HOMEOFFICE.
Jetzt, mit der Erfahrung von zweieinhalb Monaten, stellt sich die Frage – Chance oder Risiko? Fluch oder Segen? Was ist dieses Homeoffice nun?
Wie die Ergebnisse der aktuellen Umfrage in der A1 zeigen – beides!
Zum einen schätzen die MitarbeiterInnen die Vorteile:
  • Weniger Stress: bei Hin- und Rückfahrt
  • Zeitersparnis: siehe oben
  • Ungestörtheit: man kann konzentrierter und kreativer arbeiten
  • Flexibilität: eine bessere Work-Life-Balance ist möglich
Allerdings – die Nachteile sind gewichtig:
  • Das Fehlen sozialer Kontakte, Vereinsamung: mit ABSTAND der größte Mangel!
  • Das Fehlen des (unmittelbaren) Informationsflusses: man ist auf Medien angewiesen!
  • Verschleppen von Problemen: wo das Team fehlt, fehlen die menschlichen Korrekturen!
  • Vermischung von Beruf und Privat: z.B. durch die 18 Stunden-Erreichbarkeit!
  • Vorurteile des Managements: führen zu Arbeitsstress und Selbstausbeutung!
Hier sind die Unternehmensleitung und die Management-Ebenen gefragt, denn es braucht:
  • Klare Absprachen
  • Klare Zielvereinbarungen
  • Klare Grenzen der Erreichbarkeit
  • Die Einbindung in Teams muss gewährleistet bleiben
!   Die Versuchung, in erster Linie durch Kostenersparnis (Büros, Infrastruktur, u.s.w.) die Konzerngewinne und Manager-Boni zu steigern, liegt natürlich nahe. Ebenso die Gelegenheit, die Home-Office-ArbeiterInnen zu vereinzeln und zu entsolidarisieren.
!!  Hier garantieren wir: da beißt ihr bei uns auf Granit! Genau deshalb sind wir Personalvertreter ja da – die ureigensten Interessen der Beschäftigten zu vertreten! OHNE WENN UND ABER!
Herzlichst Euer
Gottfried Kehrer