Wenn nicht beide Seiten profitieren, dann kann man den Vorschlag zum 12-Stunden-Arbeitstag gleich wieder kübeln“, stellt der FCG-ÖAAB-Fraktionsvorsitzende in der AK-Wien, KR Friedrich Pöltl, in der Diskussion zum 12-Stunden-Arbeitstag deutlich klar. „12-Stunden-Arbeitstage bergen ein Gesundheitsrisiko. Das wird von aktuellen Studien untermauert. Längere Arbeitszeiten  bringen naturgemäß kürzere Erholungsphasen mit sich und die Folge ist die steigende Unfallgefahr in Beruf oder im Straßenverkehr“, so Pöltl, „das ist einer der Gründe für unsere Ablehnung eines generellen 12-Stunden-Tags.“ Flexiblere Arbeitszeitmodelle müssen stets gemeinsam von Beschäftigten und Arbeitgebern getragen werden. Damit soll auch sichergestellt werden, dass auf die individuellen Lebenssituationen der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer Rücksicht genommen wird. Die Forderung nach einem generellen 12-Stunden-Arbeitstag stellt die Betroffenen vor große Herausforderungen im Alltag. ‚Wann kann ich den Einkauf für meine Familie durchführen? Wer kümmert sich um meine Kinder, wenn ich länger arbeiten muss?'“, führt Pöltl weiter aus.
„Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter schultern bereits jetzt zu viel Last, die eigentlich der Arbeitgeber zu tragen hätte. Ich erinnere an 52 Millionen unbezahlte Überstunden im Jahr 2015. Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer organisieren bei einem 12-Stunden-Tag ihr Leben um und nehmen Gesundheitsrisiken in Kauf. Die derzeit möglichen Rahmenbedingungen für Betriebs-vereinbarungen sind weitreichen. Es stellt sich daher die grundlegende Frage ob es überhaupt Regelungen braucht, die darüber hinausgehen. Jedenfalls muss es am Ende eine Regelung sein, die für Beschäftigte und Arbeitgeber tragbar ist“, so Pöltl abschließend.