Gehaltsverhandlungen erneut abgebrochen!

Am 27. November mussten die Verhandlungen abermals ohne Ergebnis abgebrochen werden. Unsere Forderungen und das Angebot des Unternehmens lagen zu weit voneinander entfernt. So weit, so bekannt, so fad – könnte man sagen. Oder auch, wie manche meinen, das seien ja nur „Scheingefechte“, ein „alljährliches Ritual“ oder „taktische Spielchen“. Meine Einstellung dazu ist eine andere.

Gehaltsverhandlungen sind für mich mit grundsätzlichen Fragen verbunden:

  • Das Unternehmen hat 2019 hervorragend abgeschnitten. Wer ist dafür verantwortlich?
  • Wer darf davon profitieren? Und vor allem, wie?
  • Bildet die prozentuelle Lohnerhöhung wirklich die Leistungsanteile ab? Oder führt das nur dazu, dass die, die mehr haben, überproportional dazu bekommen?
  • Werden die Prämien gerecht verteilt? Oder sollte man herausragende Leistungen – unabhängig von der Einstufung – auch herausragend belohnen?
  • Wodurch sind die Spitzenprämien für die Unternehmens-Spitzen gerechtfertigt – außer, dass sie an der Spitze der Pyramide sitzen?
  • Welche messbare Leistung steht dahinter oder zumindest welches (persönliche) Risiko?

Letztendlich sind die Gehaltsverhandlungen eine Frage der Gerechtigkeit!

Und meine vorläufige Antwort heißt: Jetzt – Ende November – ist es an der Zeit gewerkschaftliche Kampfmaßnahmen noch für das heurige Jahr zu planen. Es sei denn, bis zur nächsten großen Verhandlungsrunde am 9. Dezember lenken die Unternehmensvertreter noch ein.

Glück auf

Gottfried Kehrer