Ametsreiter & Co sind offensichtlich aufgewacht, sie haben das Knowhow der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entdeckt. „Teampower“ heißt das neue Wunderding. Gelebt wird allerdings die Kultur des Drüberfahrens von oben!

Liebe Kolleginnen,
Liebe Kollegen!

Wir von der FCG hätten allen Grund stolz zu sein:
Nachdem wir Jahre lang – wie die Einsiedler in der Wüste – unermüdlich gepredigt haben, wie notwendig Mitarbeiter sind, die sich wertgeschätzt fühlen, siehe da, kommt auch der Konzernvorstand drauf: das wahre Kapital liegt – nein, nicht an der Börse! – in den A1Telekom–Leuten. Wenn die sich anstrengen, wenn die mitdenken, dann haben wir einen Wertzuwachs, gegen den ist jeder (nicht manipulierte!) Börsengewinn ein Lercherl!

Hier endet allerdings das Märchen schon. Wer diese Idee hatte, bleibt im Dunkeln. Die weitere Geschichte ist ein Klassiker: da wird eine Beraterfirma engagiert, sicher um einen 6-stelligen Betrag. Die gehen wie gewohnt ans Werk – erst machen wir eine Umfrage: wie zufrieden sind die Leute, wie toll finden sie ihre Chefs, wie sehr glauben sie an die Zukunft etc. blabla!
Dann wird eine Powerpoint-Präsi hingeknallt – vom Feinsten: alle Player, alle Milestones, alle Abläufe, auch die Ergebnisse sind schon eingeplant!
Einziger Haken: so ticken die Menschen nicht! In der A1Telekom schon gar nicht! Mitarbeit erwächst aus Identifizierung, die kann man mit noch so vielen Prämien und Incentives nicht erkaufen. Mitdenken tut niemand aus finanziellen Gründen, sondern weil er einen Sinn darin sieht.
Anstatt lauthals die schlechte(!) Stimmung zu bejammern und über die teuren unflexiblen Beamten zu klagen – wie wärs mit Nachdenken?
Wenn jemand den Betrieb kennt, wenn sich jemand mit dem Unternehmen identifiziert, dann sind das die langgedienten Mitarbeiter.

Das hier ist unser Vorschlag – gratis und franko: Holen SIE Leute, die einen Sinn in der Arbeit sehen, nützen SIE das Wissen und den (verbliebenen) Spirit der langjährigen Mitarbeiter, um diese Ideen unter die Leute zu bringen, und SIE werden Erfolg haben.

Herzlichst Euer

Gottfried Zehetleitner