12-Stunden-Arbeitstag muss auch Vorteile für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer bringen. „Banken werden gerettet, Lohnnebenkosten werden zu Gunsten der Betriebe gesenkt sowie Kfz-Steuern werden zum Nachteil der Pendlerinnen und Pendler erhöht. Forderungen der Wirtschaft an die Bundesregierung werden immer rasch umgesetzt und die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer hängen in der Warteschleife“, kritisiert der steirische FCG-Landesvorsitzende, AK-Vizepräsident Franz Gosch, die aktuellen Pläne zum 12-Stunden-Arbeitstag.

„Die Bundesregierung verspricht im Wahlkampf eine dringend nötige Lohnsteuerentlastung. Die Umsetzung dieser ist auf ein unbekanntes Datum verschoben worden und quasi zeitgleich werden die Lohnnebenkosten für die Arbeitgeber gesenkt. Das frustriert die arbeitenden Menschen in diesem Land. So funktioniert keine lebenswerte Arbeitswelt“, erläutert Gosch die Sorgen der arbeitenden Menschen.

Das eine Wirtschafts-Zuckerl ist noch nicht verdaut, versuchen Herr Leitl und seine Freunde in der Wirtschaftskammer die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer schon wieder über den Tisch zu ziehen und wollen den 12-Stunden Arbeitstag als Win-Win-Situation zu verkaufen. „So wie das derzeit präsentiert wird, ist es sicher kein Gewinn für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die länger arbeiten sollen und möglicherweise auch noch Überstundenzuschläge verlieren“, so Gosch weiter.

„Die Flexibilisierung der Arbeitszeit kann durchwegs diskutiert werden, aber es muss den Beschäftigten und den Dienstgebern etwas bringen. Sie darf keinesfalls nur zu Lasten der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer passieren“, fordert der AK-Vizepräsident und erinnert an die Forderung der leichteren Erreichbarkeit der 6. Urlaubswoche oder das geforderte Bonus-Malus-System für ältere Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer.

„Wir wollen eine lebenswerte Arbeitswelt und kein Umfeld, in dem die Beschäftigten ausgebeutet werden. Hier muss etwas passieren und zwar rasch. Vor allem Sozialminister Hundstorfer ist hier aufgefordert, schleunigst Maßnahmen zur Entlastung der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer umzusetzen“, so Gosch abschließend.