Die Bundesregierung verspricht dem Steuerzahler mit der Steuerreform deutlich mehr Netto vom Brutto – das dicke Ende kommt bestimmt! Mit großem Stolz und gegenseitigem Schulterklopfen hat uns die Bundesregierung die Steuerreform 2016 präsentiert. „Mehr Brutto vom Netto“ war die zentrale Botschaft – der spontanen Freude folgte beim gelernten Österreicher schnell Skepsis: „Wo ist der Haken?“
Die Finanzierung der 5 Milliarden schweren Reform sollte mit wenigen Maßnahmen erfolgen, die alle eines gemein haben: sie betreffen Arbeitnehmer nicht. Bekämpfung von Steuerbetrug, Registrierkassenpflicht, etc. – alles jedenfalls Belastungen, die den Eindruck erweckten dass der kleine Steuerzahler die Reform nicht selbst bezahlen wird.
Doch es dauerte nicht lange, bis scheibchenweise die Ernüchterung folgte. Streichung von Sonder-ausgaben, Steuererhöhungen bei Immobilien, teilweise Erhöhung des begünstigten Mehrwert-steuersatzes, Einblick auf unsere Konten, usw.
Nun also die nächste Hiobsbotschaft – es kommt auch eine Neuregelung bei Mitarbeiterrabatten. Kurz zusammengefasst: Rabatte über 10% vom üblichen Verkaufspreis und/oder eine Gesamtsumme von € 500,- pro Jahr bleiben Steuerfrei, alles darüber ist als Sachbezug zu versteuern.
Beispiel: Für die als A1 Mitarbeiter möglichen 5 mobilen Anschlüsse gibt es 50% Rabatt. Hat man z.B. für 5 Familienmitglieder jeweils einen A1 Go L Tarif angemeldet, beträgt der jährliche Rabatt allein bei den monatlichen Kosten über 1.300.- Euro im Jahr. Zu versteuern wären also schon mehr als 800,- Euro, da sind aber die Rabatte beim Festnetz, Internet, bei Aktivierungsentgelt, SIM- Pauschale usw. noch nicht berücksichtigt! Und es kommt noch dicker: Wirtschaftsexperten rechnen vor, dass durch die kalte Progression der Entlastungseffekt in wenigen Jahren verpufft. Übrig bleiben aber die Belastungen, so dass die Steuerbelastung unterm Strich bald höher sein wird als je zuvor!
Mit kollegialen Grüßen,
Volkmar Scheriau