Johannes Kloiber

Ich bin jetzt schon Jahre in diesem Unternehmen beschäftigt und es gab immer wieder Themen, welche die Mitarbeiter beschäftigt, aufgeregt oder auch beunruhigt haben. Ich möchte aber gar nicht so weit zurückgehen – das Jahr mit Auswirkung Target09 – das hatte es in sich.  Die Mitarbeiter, welche warum auch immer ausgewählt wurden und ins große Pool durften und auch die nicht davon Betroffenen konnten es nicht verstehen. Mitarbeiter raus – Leasingmitarbeiter rein ins Unternehmen.

Aber sonst war es ruhig im Unternehmen – dann kam die Fusion und die schwarze Welt rückte mit der grünen zusammen. Hier war schon mehr Unmut zu spüren, da gewisse Handlungen des Managements (z.B.: Arbeitsplatzvergabe) nicht nachvollziehbar waren. Das Klima im Unternehmen verschlechterte sich spürbar…

Eine der vielen Auswirkungen: immer mehr Spezialisten (die wir eigentlich selbst benötigen) verlassen freiwillig das Unternehmen…

Aber was sich in der letzten Zeit bei den Mitarbeitern an Beunruhigung tut, ist schon gewaltig.

Es gibt die verschiedensten Themen, die polarisieren:

Aus Kostengründen, wurden die Reinigungstätigkeiten reduziert (wahrscheinlich um die Lobbying Ausgaben der letzten Jahre wieder reinzuspielen). Hier ist besonders bei den größeren Dienststellen die Auswirkung enorm – na klar, viele Menschen ergeben viel Müll usw. Aber auch bei den kleineren Standorten entgeht einem dieser Sparkurs nicht.

Nachdem die Kritik an den Kantinen größer wurde, gab es Umfragen bei der Belegschaft durch die PV und auch diese Ergebnisse sind nicht gerade als positiv zu betrachten.

Geprahlt wird in der Öffentlichkeit mit den Luxus Arbeitsplätzen im Arsenal Objekt 22 (Callcenter des CS). Dafür sind viele Büroflächen in der ODS als Witz zu betrachten.

Unruhe erzeugt auch das viel gepriesene Performance Management.

Das Unternehmen macht Mitarbeiterumfragen und damit man daran ja teilnimmt, wird man via Mail und Führungskraft mehrmals daran erinnert (auch eine Nichtteilnahme sagt was aus – sind wir unmündig?).

Umorganisiert wird weiterhin wie wild. Kosten spielen hier keine Rolle. Bei Umorganisationen wird in Kauf genommen, dass die Servicequalität sinkt und die Auftragsstände steigen. Man nimmt da viel in Kauf und wusste es, aber man wollte halt einen schnellen Termin. Wo ist hier die Priorität der Kundenzufriedenheit?

Es wird schon wieder besser werden – „wir werden das schon in den Griff bekommen“, lautet hier die Devise vom Management. Naja, ich springe ja auch nicht ins leere Pool in der Hoffnung, dass es gefüllt ist, wenn ich unten ankomme.

Verdiente fleißige Angestellte, werden in die HR zitiert, wo ihnen dann ein Abfertigungsmodell vorgestellt wird. Das kommt für die Mitarbeiter überraschend und sieht für einzelne so aus, als möchte das Unternehmen nicht mehr, dass sie hier arbeiten. Wenn dann, aber gleichzeitig die Führungskraft zu Mehrleistungen aufruft, kommen sich diese Kollegen etwas verkohlt vor.

Alles in Allem, wenn man sich bei der Basis umhört, dann gibt es viele Themen, welche die Mitarbeiter beschäftigen und ein Ende ist nicht in Sicht.

Euer Johannes Kloiber